Start Chronologie Garbo heute Galerie Presseartikel Meinungen Sterne Kontakt

... Die frühen JahreStummfilmeTonfilme – Der Mythos

Illustrierte Film-Bühne Nr. 1814
»Anna Karenina«

  
Greta Garbo in Anna Karenina

... nach oben

ANNA KARENINA

USA,1935 · 95 Minuten ·  Produzent: MGM-David O.Selznick ·  Regie: Clarence Brown · Drehbuch: Clemence Dane, Salka Viertel, S.N.Behrman nach Roman von Leo Tolstoi · Dialoge: S.N.Behrmann · Kamera: William Daniels · Kostüme: Adrian · Ausstattung: Cedric Gibbons, Fredric Hope, Edwin B.Willis · Schnitt: Robert J.Kern · Ton: Douglas Shearer · Musik: Tschaikoswky, Herbert Strothart · Drehort: MGM-Studios · 46 Drehtage

Darsteller:

Anna Karenina .......... Greta Garbo
Vronski .......... Fredric March
Sergei .......... Freddie Bartholomew
Kitty .......... Maureen O´Sullivan
Gräfin Vronski .......... May Robson
Karenin .......... Basil Rathbone
Stiva Oblonsky .......... Reginald Owen
Yashivin .......... Reginald Denny
Dolly .......... Phoebe Foster
Levin .......... Gyles Isham
Grischa .......... Buster Phelps
Lili .......... Joan Marsh
Tania .......... Cora Sue Collins
Majordomus .......... Joe E.Tozer
Prinzessin Sorokina .......... Mary Forbes

Moskau um die Jahrhundertwende ... Schauplatz rauschender Feste, ausgelassener Geselligkeit, sprühender Lebensfreude und glänzender Repräsentation – die prächtige Außenseite, die das zerfallene Gebäude künstlich aufrechterhaltener, längst überlebter Anschauungen von Familie, Ehre und Tradition überdeckt. – Im Hause Oblonsky ist nicht alles so, wie es sein sollte. Stiva Oblonsky liebt das Leben, er liebt die Liebe, und dabei vergißt er manchmal, daß er verheiratet und Familienvater ist. Dolly, seine Frau, ist über seine Untreue so unglücklich, daß sie schon entschlossen ist, ihn und ihre Kinder zu verlassen. Um diesen Skandal zu vermeiden, läßt Stiva, der in solchen Dingen völlig hilflos ist, seine Schwester Anna aus Petersburg kommen. – Zusammen mit Graf Wronsky, seinem Freund, der seinen Urlaub vom Petersburger Regiment in Moskau verbringt und jetzt sein Mutter abholen will, erwartet er Anna auf dem Bahnhof. Die erste Begegnung Wronskys und Annas ist nur kurz, aber sie genügt, um Wronskys Herz zu entflammen. – Annas Takt und liebevollem Verständnis gelingt es, Dolly wieder mit Stiva auszusöhnen. Gemeinsam mit den beiden Oblonskys und Dollys reizender jüngeren Schwester Kitty besucht sie einen der berühmten Moskauer Bälle. Kitty, die mit schwärmerischer Verehrung zu Anna aufblickt, hat ihr anvertraut, daß sie Wronsky liebt. Aber auf diesem Ball schenkt Wronsky dem jungen Mädchen überhaupt keine Beachtung. Nur Anna existiert für ihn. Sie tanzen die große Mazurka zusammen, und die beschwingte Heiterkeit des Tanzes, das herrliche Gefühl, bewundert zu werden läßt Anna alles andere vergessen: Petersburg, Alexej Karenin, ihr Mann, selbst Sergej, ihr Söhnchen, versinken in den Wogen der Musik. – Erst Kittys verweintes und böses Gesicht bringt ihr zum Bewußtsein, daß ihre kleine Freundin eifersüchtig ist. Um ihr nicht weh zu tun, verläßt sie den Ball vorzeitig und reist schon am nächsten Tage nach Petersburg zurück. – Trotzdem hat sie Kitty damit nicht geholfen. Auch Wronsky bricht seinen Urlaub vorzeitig ab und reist im gleichen Zuge mit ihr nach Petersburg. – Karenin, ein einflußreicher Staatsbeamter, ist viel zu beschäftigt, um seiner jungen Frau viel Zeit zu widmen zu können. Und so erfährt er erst durch wohlwollende Damen der Petersburger Gesellschaft, daß Graf Wronskys allzu häufige Besuche in seinem Hause Anlaß zum Gerede geben. – Obgleich Karenin seiner Frau völlig vertraut, hält er es doch für gut, sie in seiner kühlen, überlegenen Art vor Unbesonnenheiten zu warnen. Doch für Anna kommt jede Warnung zu spät. Sie liebt – zum estenmal in ihrem Leben ... Um Sergejs Willen versucht sie, den Schein einer glücklichen Ehe aufrechtzuerhalten. Bis sie sich eines Tages verrät: bei einem der großen Regimentsrennen, das die ganze Petersburger Gesellschaft auf den Tribünen sieht, stürzt Wronsky. Anna, die ihn für gefährlich verletzt hält, benimmt sich in ihrer Angst so auffallend, daß selbst Karenin die Zusammenhänge klar werden. Erst bei der Nachricht, daß Wronsky nichts geschehen ist, gibt Anna aufatmend dem Drängen ihres Gatten nach und verläßt den Rennplatz. – In einer ernsten Aussprache stellt Karenin  sie vor die Wahl, entweder Wronsky aufzugeben oder sein Haus zu verlassen und Sergej nie wiederzusehen. In eine Scheidung würde er nie einwilligen. Sie widerspricht seinen Ansichten über die Heiligkeit der Ehe. Anna entscheidet sich für ihren zärtlich geliebten Jungen und gibt Karenin schweren Herzens das Versprechen, Wronsky nie wiederzusehen. – Einen Monat lang bezwingt sie ihre Sehnsucht nach dem Manne, den sie liebt, und erträgt das Leben an der Seite ihres Mannes, seine förmliche Höflichkeit, die nur die Maske eisiger Verachtung ist, und die Ehe, die keine Ehe mehr ist. Als sie glaubt, es nicht länger auszuhalten zu können, geht sie zu Wronsky, um ihm zu sagen, daß sie bereit ist, alles für ihn aufzugeben, selbst Sergej. – Sie verlassen Rußland und kehren erst nach Monaten zurück. Der Rausch der ersten glücklichen Zeit ist verflogen. Die durch den gesellschaftlichen Boykott aufgezwungene Einsamkeit bedrückt sowohl Wronsky wie Anna – das ständige Aufeinanderangewiesensein macht sie nervös, und aus geringfügigen Ursachen entstehen Zwistigkeiten. Anna sehnt sich nach Sergej. An seinem Geburtstag schleicht sie sich heimlich, mit Geschenken beladen, in das Haus Karenins. Er hat Sergej gesagt, daß sie gestorben sein, aber das Kind hat es ihm nicht geglaubt. Es jubelt, als es seine Mutter wiedersieht, und will sie nicht von sich fortlassen. Endlich reißt Anna sich los – und trifft auf der Treppe Karenin, der sie in unsagbar demütigender Form aus dem Hause weist. – Wronsky hat inzwischen, um seinem nüchtern und öde gewordenen Heim zu entfliehen und sich aufzufrischen, einen Besuch im Offizierskasino bei seinen alten Freunden gemacht, die ihn mit offenen Armen aufnehmen. Sie planen, ein eigenes Regiment zu bilden, das im serbisch-türkischen Krieg auf seitens der Serben mitkämpfen soll. Wronsky würde alles darum geben, dabei zu sein. – Wochenlang verheimlicht er Anna seinen Plan – bis der entscheidende Brief kommt, der ihn zu den Waffen ruft. Annas drängende, angstvolle Fragen, die ihn peinigen, weil er ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hat, locken endlich die Wahrheit aus ihm heraus. Ja, er will ins Feld ziehen – von von hier – ein neues Leben anfangen oder das alte auf Soldatenart beschließen. Dem Bitte und Flehen Annas setzt er ein hartstirniges Nein entgegen und verläßt sie im Zorn, ohne ein gutes Wort zum Abschied für Sie! – Anna reist ihm nach Moskau nach, wo er mit den Regimentskameraden zusammentreffen soll. Ihr Brief an ihn ist zurückgekommen. Wronsky hat ihn nicht mehr erhalten – er war schon auf dem Wege zum Bahnhof. Sie muß ihn noch einmal sprechen, sich mit ihm aussöhnen. Als sie zum Bahnhof kommt, kann sie noch gerade von ferne sehen, wie er sich von seiner Mutter, seinen Bekannten verabschiedet – selbst wagt sie sich nicht zu ihm heran. – Als der Abend kommt, steht sie wieder auf dem Bahnhof, im Begriff nach Petersburg zurückzuführen, in der gleichen rauchgeschwärzten Halle, in der sie Wronsky zum erstenmal begegnete. Aber wieviel hat sich inzwischen verändert ... Ein Zug fährt ein ... Und im wechselnden Licht und Schatten des erst langsam, dann immer schneller wieder aus der Halle gleitenden Zuges, im Brausen der Räder, wächst in Anna die Sehnsucht nach Ruhe – nach einem Ende. – Der Krieg ist aus – Wronsky in die Heimat zurückgekehrt. Er fühlt sich schuldig an Annas Tod. Wenn sie ihm doch vergeben könnte. – Sein bester Freund gibt ihm Antwort auf die ewige Frage. „Sie hat vergeben und vergessen.“ Doch Wronsky starrt auf ihr Bild, das sie lächelnd in unendlicher Schönheit wiedergibt,  – unwiederbringlich verloren.

Darsteller über den Film

  • Maureen O´Sullivan über die Zusammenarbeit mit der Garbo: "Wenn man mit ihr arbeitete, hatte man das Gefühl, dass sie eigentlich gar nichts tat, dass sie nicht einmal besonders gut war, bis man das Ergebnis auf der Leinwand sah."
  • Während Greta Garbo in ihrer ersten Anna Karenina Verfilmung, Love, sehr gut mit dem Kinderdarsteller, der ihren Sohn darstellte, Philippe de Lacy auskam; ja, die Öffentlichkeit von den Szenen der Karenina mit ihrem Sohn begeistert war, so war dies tatsächlich ein ganz anderer Film.
  • GG verstand sich überhaupt nicht mit Freddie Bartholomew. S.N.Behrmann berichtet, er habe die Garbo nur einmal weinen sehen, und das war während der Dreharbeiten zu Anna Karenina, weil sie sich mit Freddie Bartholomew nicht verstand und daher Probleme mit den Szenen mit ihm hatte. Freddie Bartholomew berichtete dazu: "Meine Tante Cissy meinte, Greta Garbo hat Dich gern. "Sie gibt keine Autogramme, aber dir wird sie schon eines geben. Lass sie dieses Bild unterschreiben." Ich klopfte an ihre Garderobentür, sie öffnete, und ich sagte: "Würden Sie das bitte für mich unterschreiben?" Aber sie sagte: "Nein." und schloss die Tür.

Anmerkungen

  • Die Presse witzelte: "Karenina spricht!"
  • Fredric March wollte die Rolle zuerst nicht annehmen. Das erklärt wohl, warum er sich schwer gelangweilt durch´s Set schleppt.
  • Die Schneeszene wurde vom Garbo Double Geraldine de Vorak gespielt.
  • David O. Selznick war von dem Anna Karenina erst nicht überzeugt, wollte es der Garbo ausreden. Als er am Ende aber den Gewinn sah, war er beruhigt.
  • Auch hier machte die Garbo eine große Ausnahme. Sie wohnte einer Voraufführung gemeinsam mit Salka Viertel, den Selznicks und S.N. Behrmann bei.

Kosten: Budget ca. 1.152.000 Dollar

Uraufführung: 30.08.1935 im New Yorker Capitol.

... nach oben

Greta Garbo in Anna Karenina

... nach oben

Illustrierte-Film-Bühnen auf einen Blick:


... nach oben
[Home]  ·  [Chronologie]  ·  [Garbo heute]  ·  [Galerie]  ·  [Presse]  ·  [Meinungen]  ·  [Sterne]  ·  [Kontakt]
[Intro (2MB)]  ·  [Franz Blei: Die göttliche Garbo]  ·  [Stummfilme]  ·  [Tonfilme]  ·  [E-Mail]
[The Greta Garbo Collection]  ·  [Interview with Greta Garbo (English)]
[Press Articles about Greta Garbo]  ·  [True Story of Garbo’s Life by Sven-Hugo Borg]

www.greta-garbo.de = die größte private Fanseite über den schwedischen Hollywood-Star!
www.greta-garbo.de = The most complete web site about Greta Garbo!