... Die frühen Jahre – Stummfilme – Tonfilme – Der Mythos Illustrierte Film-Bühne Nr. 331
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Sowjetrußlands Komissar Razinin ist wütend. Was zum Henker fällt diesen drei Delegierten ein, die er mit einem hochwichtigen Auftrag nach Paris geschickt hat. Juwelen sollten sie verkaufen, Juwelen, die einst der Großherzogin Swana gehört haben und was tun sie statt dessen? Sie sind völlig den Verzauberungen des kapitalistischen Westen verfallen, sie sind entzückt von Paris, sie wohnen luxuriös und essen schlemmerhaft und, was das Tollste ist, Graf Leon d‘Algout, der charmante Geliebte der jetzt in Paris wohnenden Großherzogin, der von der Juwelengeschichte Wind bekommen hat, veranlaßte die drei Herren Buljanoff, Iranoff und Kopalski, ein Telegramm an Razinin zu senden, in dem sie ihm vorschlagen, die Hälfte der Kaufsumme an Swana auszuzahlen, da sie Anspruch darauf erhoben habe. Razinin beschließt, andere Saiten aufzuziehen. Ninotschka muß nach Paris. Genossin Ninotschka ist eine treue Untertanin, Sie wird den drei Herren schon beibringen, was die Sowjet-Regierung von ihnen erwartet. Buljanoff, Iranoff und Kopalski sind ungemein erleichtert, statt des Sonderkommissars einer schönen Frau zu begegnen. Aber Ninotschka, die schöne Frau, ist eisig und unerbittlich. Sie macht den Delegierten bittere Vorwürfe ob ihres leichtfertigen Lebenswandels. Die Delegierten bckommen einen fürchterlichen Schreck. Sie wissen, wenn Ninotschka einen ungünstigen Bericht schreibt, kommen sie nach Sibirien. So schlagen sie ihr vor, doch selber mit Graf Leon zu verhandeln. Aber Ninotschka will nicht. Sie beordert einen Rechtsanwalt, um Vorbereitungen für einen Prozeß zu treffen. Inzwischen schaut sie sich außerdem Paris an – ganz kühl natürlich. Auf einem ihrer Spaziergänge begegnet sie Leon. Der charmante Franzose ist entzückt. Er verfolgt die schöne Unbekannte bis zum Eiffelturm und versieht sie mit nützlichen Ratschlägen über die Eisenkonstruktion. Keiner weiß vom andern, wer er ist. Sogar in seine Wohnung lädt Leon sie ein. Zu seiner Überraschung nimmt sie an. Sie wolle ihn als ein Produkt der bürgerlichen Welt studieren, sagt sie. Aber es ist sonderbar. Unmerklich beginnt Ninotschkas Eispanzer ein wenig zu schmelzen. Leons einschmeichelndes Werben bleibt nicht ganz ohne Wirkung. |
Da klingelt das Telefon in seiner Wohnung. Buljanoff ruft an. Aus der Unterhaltung erkennt Ninotscka, mit wem sie zusammen ist. Im Augenblick ist ihr Entschluß gefaßt. Auch sie gibt sich zu erkennen und verläßt Leon, ungeachtet seiner Proteste. Jetzt sieht sie den Feind ihres Landes in ihm. Aber Leon ist hartnäckig. Er sucht sie am nächsten Tage auf, spricht mit ihr. Ninotschkas nüchterne Sachlichkeit schwindet endgültig dahin. Die Liebe ist stärker als das Vorurteil gegen das Produkt der bürgerlichen Welt. Ein paar Tage ist sie mit Leon einfach glücklich. Aber Swana hat die beiden eines abends beobachtet und ist eilersichtig geworden. Zu allem Unglück war Ninotschka in dieser Nacht beschwipst und beschwingt und hat den Safe mit den Juwelen offengelassen. Am nächsten Morgen erscheint Swana bei ihr. Die Juwelen befinden sich jetzt bei ihr, ein treuer Diener hat sie ihr gebracht. Aber Ninotschka kann sie zurückhaben: unter einer Bedingung. Sie verläßt sofort Paris und sieht Leon niemehr wieder. Ninotschka kämpft mit sich. Endlich siegt das Pflichtgefühl. Die Sowjet-Regierung braucht Geld, sonst gibt es eine Hungersnot. Sie reist ab. Leon ist unglücklich. Alle Versuche, ihr zu folgen oder zu schreiben, sind ergebnislos. Einige Monate vergehen. Wieder sind Buljanoff, Iranoff und Kopalski mit einem Sonderauftrag unterwegs, diesmal in der Türkei. Da erhält Razinin einen anonymen Brief mit bitteren Klagen über seine ständig betrunkenen Delegierten. Ninotschka soll wieder nach dem Rechten sehen. Sie mag nicht. Aber Razinin hat die drei nur auf Grund von Ninotschkas damaligen guten Bericht wieder entsandt. Soll auch Ninotschka das Rätsel diesmal lösen. Was findet sie vor? Die tüchtigen Delegierten denken nicht daran, nach Rußand zurückzukehren, haben gerade ein russisches Restaurant eröffnet und freuen sich königlich – Verzeihung, demokratisch darüber. Zu allem Überfluß öffnet sich die Tür – Leon tritt ein. Das russische Restaurant war seine Idee. Und wenn Ninotschka auch diesmal nicht bei ihm bleibt, dann wird er eben im Ausland solange russische Restaurants gründen, bis Sowjet-Rußland völlig entvölkert ist. Ninotschka ist nicht mehr Ninotschka die Kommissarin. Sie ist eine liebende, lachende und glückliche Frau. Sie will bei Leon bleiben. Und die Pflicht gegen ihre Regierung? – Nun, bevor wirklich ganz Rußland durch den Grafen Leon d‘Algout entvölkert wird, will sie lieber durch eigenes Opfer ihr Land retten. |
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